Chronik des Vereins

Der Vater des Urgedankens war der Gastwirt Albert Hoffmann (Zum Hirsch, Kirchheim). Bei einem Treffen mit seinem Berufskollegen Georg Maaß (Zur Pfalz, Rohrbach), empfahl er diesem doch aus wirtschaftlichem Vorteil, die Gründung eines Schützenvereins. Mündlich wurden alle Interessierten zur Gründungsveranstaltung am 1. April 1924 in das Gasthaus Zur Pfalz eingeladen. Unter Vorsitz von Gärtnermeister Karl Pfefferkorn wurde an diesem Abend durch einstimmigen Beschluss der Verein unter dem Namen Schützen-Gesellschaft Rohrbach aus der Taufe gehoben.

Als Vereinslokal diente das Gasthaus Zur Pfalz. Erster Schützenmeister wurde Karl Friedrich Pfefferkorn.Da als Schießstand nur das Nebenzimmer des Gasthauses zur Verfügung stand, wurde als Wettkampfwaffe der Zimmerstutzen gewählt. Man schoss aus den Fenstern in den Hof.
Im Jahre 1926 gründeten mehrere Mitglieder einen eigenen Verein, den Männer-Schützenverein. Die verbliebenen Mitglieder siedelten daher in das Gasthaus „Zum Hirsch“ um. Die Schießanlage wurde dort in einer Kegelbahn installiert. Der Verein hatte zu diesem Zeitpunkt 40 Mitglieder – davon 16 aktive Schützen. Am 20. Mai 1926 erwarb die Schützen-Gesellschaft im Gewann Hangäcker einen Teil einer ausgebeuteten Kiesgrube. 1927 wurden 4 Feuerstutzenstände (90 m, die Stände konnten auch für das Kleinkaliberschießen genutzt werden) nebst einem kleinen Aufenthaltsraum in Betrieb genommen werden. Im Jahre 1929 gelang es die beiden in Rohrbach bestehenden Schützenvereine wieder zu vereinen. Der Platz reichte auch für zwei Zimmerstutzenstände. Die vorhandene Anlage konnte 1932 um 10 Kleinkaliberstände erweitert werden. 1934 folgten noch 2 Pistolenstände.

Gründungsmitglieder v.l.n.r. Jakob Brenner, Willi Neugebauer, Hans Frauenfeld.

Beitragsbuch aus dem Jahr 1937.


1945 wurde durch Beschluss der Besatzungsmächte der Verein aufgelöst, der Schießstand wurde beschlagnahmt, die Anlage zerstört und die Waffen eingezogen. Vier Jahre später, am 8.10.1949 trafen sich die ehemaligen Schützenbrüder im Gasthaus „Zum Adler“, um eine Wiedergründung ins Auge zu fassen. Da Schützenvereine in diesen Jahren noch verboten waren, wurde die Gesellschaft 1924 gegründet. Nach Aufhebung des Verbots wurde der Namen dann wieder in den ursprünglichen Namen, die Schützen-Gesellschaft 1924 e.V. umbenannt.
Am 26.11.1951 konnte erstmals wieder im Saal des Vereinslokals Zum Adler mit drei Luftgewehren geschossen werden – damalige Mitgliederzahl über 50 Schützen.
Im Jahre 1952 wurde mit dem Wiederaufbau der zerstörten Schießanlage in den Hangäckern begonnen. In kürzester Zeit waren das noch stehengebliebene kleine Häuschen und der ehemalige Kleinkaliberstand renoviert. Mit 4 Luftgewehrständen waren die Voraussetzungen für das Schießen mit dem Kleinkaliber- und Luftgewehr bei Tageslicht erfüllt.
Im Frühjahr 1953 entstand das, was zum Gemeingut des Vereins wurde, das Schützenlied. Die 1. und 2. Strophe wurden von Reinhold Stief, die 3. Strophe von Kurt Heuser gedichtet, und das Ganze von Reinhold Stief vertont.
Am 25. Juli 1954 erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau eines neuen Schützenhauses und Ausbau der Anlage in dem zwischenzeitlich in Hangäcker Höfe umbenannte Gewann Hangäcker. Bereits 1956 konnte der gesamte Schießbetrieb in die Hangäcker Höfe verlegt werden. In der Bevölkerung wurde das Gelände schnell in das „Schützenloch von Rohrbach“ umbenannt.
Die Mitgliederzahl wuchs und die behördlichen Auflagen wurden immer strenger, sodass am 17. Mai 1964 eine neue Anlage für Luftgewehr- und Kleinkaliberstandanlage gebaut wurde. Der Verein verfügte nun über 10 Luftgewehr- und Luftpistolenstände und 9 automatische Kleinkaliberstände.
Am 15. Juli 1972 wurde der Pistolenstand eingeweiht. 10 neue Stände, davon 5 mit Duellanlagen versehen, konnten den Rohrbacher Schützen übergeben werden.
Die Schützen-Gesellschaft Rohrbach hatte erstmals nach der Jahreshauptversammlung 1987 mit einer Stimme Mehrheit auch die Aufnahme von Frauen in den Verein beschlossen!